Iveco Daily als Campervan
Ruhige Plätze, gemütlich stehen. Das suchen Uwe und Melanie am liebsten.

Vier Monate im Iveco Daily Campervan unterwegs

Uwe und Melanie reisten vier Monate im umgebauten Iveco durch Europa. Wir berichten darüber.

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Melanie und Uwe sind mit einem Iveco Daily Campervan auf Reise. In vier Monaten bereisten sie Europa.

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Mutig: nur zwei Tage vor einer ersten sechs-wöchigen Reise kauften Melanie und Uwe einen Iveco Daily 35S13 aus dem Jahr 2012, stellten Plastikschränke in den Laderaum, befestigten sie mit Spanngurten und fuhren los.

Das eine solche Konfiguration eher nicht für längere Reisen taugt, dürfte wohl schnell klar werden, weshalb der Iveco nach der sechs-wöchigen Spanien- und Frankreichreise umgebaut wurde. Sehr umfangreich wohlgemerkt. Wichtig und ausschlaggebend für den Kauf des Ivecos war übrigens, dass es nicht über sechs meter lang sein durfte und maximal drei Meter hoch – um noch in enge Bergdörfer fahren zu können.

Umbau des Iveco Daily Campervan

Der Umbau begann mit dem Entfernen der Trennwand und einer Rostentfernung. Das war unproblematisch umsetzbar und diente als Vorbereitung für die nchsten, recht aufwendigen Arbeiten. So wurde, wie so oft bei Vanlife-Fahrzeugen, Armaflex als Dämmung eingebaut. Boden, Dach und Wände wurden komplett ausgekleidet. Auch die Sitzbank wurde wie die Trennwand entfernt und Einzelsitz hinten montiert.

Uwe und Melanie
Uwe und Melanie

Für die richtige Belüftung sorgen Fenster in Heck- und Schiebetür sowie ein Dachfenster. Geschlafen wird auf einem selbstgebauten Bett in der Dimension 190×140 Zentimeter. Selbstgebaut ist auch die Küche mit Küchenzeile, Kompressorkühlbox. An Bord sind dabei 100 Liter Wasser und ein 40 Liter Kanister für das Abwasser. Als Tolette dient eine Trockentrenntoilette. Für Melanie und Uwe wichtig zu erwähnen, wenn sie über den Umbau erzählen: als Bauholz wurde nur vorhandenes genutzt, was eine schöne Wiederverwertung bestehender Stoffe darstellt.

Elektrischer Ausbau mit viel Kraft

Auch elektrisch wurde der Iveco aufgerüstet. Eine 400 Watt Solaranlage auf dem Dach lädt eine 100 Ah große LiFePO4-Batterie. Diese wiederrum betreibt einen 3000/1500 Watt leistenden Sinuswechselrichter. Einen klassischen Landstromanschluß, also mit Vorrangschaltung gibt es nicht, aber ein Ladegerät ist zur Sicherheit an Bord. Überall gibt es LED-Lampen und USB-Steckdosen.

Die Idee zur langen Reise entstand, als der Ruhestand des ehemaligen Berufssoldaten in greifbare Nähe rückte. Schon vorher wurde viel gereist, aber mit der Pensionierung war auch endlich ausreichend Zeit für ausgedehnte Trips vorhanden. Während des Stillstandes in der Corona-Zeit verfolgten beide viele Vanlifer auf Youtube und entdeckten ihre Leidenschaft für diese Art des Reisens.

Österreich, Ungarn, Schweden und vieles mehr

So ging es nach dem Ausbau des Vans zuerst durch Österreich nach Ungarn, dort feierte Uwes Vater seinen 90sten Geburtstag. Nach einer Runde durch Ungarn (Zalakaros, Puszta, Balaton und Budapest) ging es weiter über die Slowakei (Bratislava, hohe Tatra und Zipser Burg) nach Polen, wo die beiden länger als geplant blieben, da Polen beide positiv überraschte (Krakau, Steinerne Hand, Lodz, Warschau, Biskupin, Halbinsel Hel, Danzig, Frisches Haff/Frische Nehrung, Wolfsschanze und Masuren).

Einsamer See, erreichbar mit dem Iveco Daily Campervan.
Einsamer See, erreichbar mit dem Iveco Daily Campervan.

Danach ging es ins Baltikum durch Litauen (Vilnius, Trakai, Klaipeda und Hügel der Kreuze), Lettland (Ventspils, Bootsfriedhof im Wald, Kap Kolka, Riga, Turaida und Lettisches Stonehenge) und Estland (Peipussee, Kuremäe, Narwa, Tolsburg und Tallinn). Dann mit der Fähre nach Finnland (Helsinki, Teijo Nationalpark, Naantali, Old Rauma, Tampere, Schärenküste, Kajaani, Rokua Nationalpark und Rovaniemi). Auch Norwegen wurde bereist und ein Abstecher zu Freunden gemacht (unterhalb Bodò). Dort feierten die beiden Melanies Geburtstag. Leider war das Wetter schlecht, weswegen die Lofoten gestrichen und für später aufgehoben werden.

Weiter ging es nach Schweden (Skuleskogen Nationalpark, Gripsholm, Vimmerby, Astrid Lindgren Park, Katthult, Eksjö, Halle- Hunneberg, Trollhätten, Autofriedhof Bastnäs, Karlstadt, Retrovägen und Nimis Kunstwerk…). In Schweden besuchte die beiden ihr jüngster Sohn und sie schauten den Astrid Lindgren Park und Katthult zusammen an.

Seen, Boote als gemütliche Aussicht.
Überall gab es tolle Dinge zu sehen. Entspannen war angesagt.

Überall schöne Dinge zu erleben im Iveco Daily Campervan

Beide sagen, dass jede Reiseetappe ihren eignen Reiz hatte. Auch wenn die beiden viele Städte besuchten, bevorzugen sie dennoch schöne Plätze in der Natur, die einsamen Seen zum Verweilen und die tollen Nationalparks. Dort wird gewandert, was den beiden besonders gefällt.

Dazu wurde die Reise mit 21 wöchentlichen Videos dokumentiert. So konnten Freunde und Familie an der Reise teilhaben. Nebenbei entstanden schöne Erinnerungen für die Zukunft.

Wir von vanlifemag.de haben die beiden gefragt, was sie Reisenden empfehlen würden, die eine derart lange Reise planen. Beide antworteten:

„Generell finden wir es wichtig immer positiv gestimmt und mit Optimismus an eine neue Sache heranzugehen. Es können immer unvorhersehbare Dinge geschehen, die die Stimmung trüben. Doch es nützt nichts sich seine Reise verderben zu lassen. Perfekt muss hier gar nichts sein. Falls ein Problem auftaucht, sucht eine Lösung und weiter geht’s!

Plant eure Reiseroute nur grob, lasst euch Zeit und hetzt nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit, man kann auch mal zuvor Angedachtes auslassen.

Schaltet am Navi „Autobahnen vermeiden“ ein, das bringt euch mehr durch die schönen Landschaften.

Mit der App „Park4Night“ findet ihr meist auch die schönsten Plätze. Seit offen für Neues und passt euch dem Land an, interessiert euch z.B. für die regionale Küche. (Mit Pizza und Fast Food werdet ihr sofort als Touris abgestempelt.) Geht freundlich auf die Einheimischen zu und ihr werdet freundlich aufgenommen. Wenn ihr einen Übernachtungsplatz findet und es steht schon jemand dort, fragt, ob es stört, wenn ihr euch dazustellt, dann ist schon das erste Eis gebrochen und man sitzt abends zusammen am Lagerfeuer. Lasst keinen Müll in der Natur zurück, nehmt ihn mit und seit euch nicht zu schade auch mal den herumliegenden Müll aufzusammeln. Habt keine Angst vor der Sprachbarriere, mit ein paar Brocken Englisch und „Händen und Füßen“ kommt man durch jedes Land. Versucht jedoch vorab ein paar Worte in der jeweiligen Landessprache zu lernen, wie z.B. danke, bitte, hallo, guten Tag und auf Wiedersehen, darüber freut sich jeder Einheimische.“

Ihr könnt den beiden auf Youtube, Insta und Facebook unter JozziLike folgen.

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