Die Offroad-Vanlifer boomen. Immer mehr mit Allrad ausgestattet Campervans und Wohnmobile kommen von den verschiedenen Marken auf den Markt und erweitern die möglichen Reiseziele. Doch wer nicht aufpasst, brummt sich ganz schnell fest. Dann hilft im Zweifel nur das Wissen um Strategien sich selbst befreien zu können. Festgefahren mit dem Wohnmobil? So kommt ihr wieder raus und wir geben einige Tipps dazu.
Inhaltsverzeichnis
- Die unterschiedlichen Arten des Festfahrens
- 1. Maßnahme: Reifendruck absenken
- Schaufel und etwas zum Unterlegen dabei haben
- Die gesamte Technik des Fahrzeuges sofort beim ersten Mal nutzen
- Partner nach Draußen, langsam anfahren – Festgefahren mit dem Wohnmobil? So kommt ihr wieder raus.
- Wichtigster Tipp: Fahrt euch einfach nicht fest
Die unterschiedlichen Arten des Festfahrens
Es gibt unterschiedliche Situationen, die man als Festfahren verstehen muss. Allen gemein ist, dass die Fahrzeug-eigene Traktion nicht mehr ausreichend, um Vortrieb zu ermöglichen. Eine der Varianten des Festfahrens ist, dass das Fahrzeug mit dem Unterboden aufsitzt. Sich also eingebuddelt hat, weil die Räder durchdrehten. Andererseits kann der Grip nicht ausreichen. Heißt: eine Steigung kann nicht befahren werden, weil die Räder auf rutschigem Untergrund durchdrehen. Dann kommt man nicht mehr weiter und steckt fest, ohne dass das eigene Fahrzeug irgendwie aufsitzt. Unser Text dreht sich allein um die Variante des Festfahrens, bei der das Fahrzeug eingegraben wurde.
1. Maßnahme: Reifendruck absenken
Einer der wichtigsten Tipps sobald man sich festgefahren hat: Reifendruck absenken. Schon ziemlich weit. Knapp 1 Bar ist dann der Zieldruck. Keine Angst: so schnell gehen Reifen nicht kaputt, insbesondere, wenn man langsam fährt und sofort nachdem man wieder frei ist, den Reifendruck nach oben korrigiert.
Schaufel und etwas zum Unterlegen dabei haben
Wer sich festgefahren hat muss oft, nachdem er den Reifendruck reduzierte, Platz unter dem Fahrzeug schaffen, da es sich eingegraben hat. Die Räder drehten durch, das Material unter den Räder wurde weggeschleudert und der Unterboden sitzt irgendwann komplett auf. Jetzt muss man hier graben und wieder Platz schaffen. Denn: liegt das Fahrzeug auf, ist der Widerstand zu groß und das Fahrzeug kann sich nicht in Bewegung setzen. Das Graben erfolgt mit einer Schaufel oder, zur Not, auch mit der abgebauten Kennzeichentafel. Das klappt vor allem im Sand von Römö sehr gut.
Die gesamte Technik des Fahrzeuges sofort beim ersten Mal nutzen
ESP ausschalten, alle Allradtechnik die zur Verfügung steht einsetzen. Das heißt: Sperren aktivieren, Allrad aktivieren, zweiten Gang einlegen und ganz gefühlvoll anfahren. Warum ESP ausschalten? Weil damit auch die Antischlupfregelung deaktiviert wird. Es wäre fatal, wenn man versucht aus der festgefahrenen Situation zu entkommen und beim kleinsten Durchdrehen der Räder die Kraft vom Rad weggenommen wird. Festgefahren mit dem Wohnmobil? So kommt ihr wieder raus.
Partner nach Draußen, langsam anfahren – Festgefahren mit dem Wohnmobil? So kommt ihr wieder raus.
Das Gewicht des Fahrzeuges sollte beim Herausfahren reduziert werden. Dabei hilft auch, dass ein möglicher Beifahrer aussteigt. Das macht er, um Fahrzeuggewicht zu reduzieren, aber auch, um von Außen Hinweise geben zu können, ob sich die Räder frei drehen, oder ob sie Traktion aufbauen. Er gibt dem Fahrer also den Hinweis, ob der Befreiungsversuch klappt, oder ob man sich noch fester fährt.
Wichtigster Tipp: Fahrt euch einfach nicht fest
Unser letzter Tipp klingt wie ein Scherz: die beste Strategie wieder frei zu kommen ist, sich gar nicht festzufahren. Dahinter steht aber eine ganz grundsätzliche Reise-Strategie: man umfährt so lange wie es nur irgendwie geht jede Möglichkeit sich fest zu fahren. Jede Passage die das letzte vom Fahrzeug fördert birgt die Gefahr, dass irgendetwas am Fahrzeug kaputt geht. Dann ist eure Reise erst mal beendet. Dafür habt ihr euch kein 4×4-Fahrzeug gekauft. Der Allradantrieb, mögliche Sperren und Winden sollten ausschließlich dann angewendet werden, wenn es überhaupt gar keine Möglichkeit gibt, die böse Passage zu umfahren.