Jana Hofmann ist Profi im Reisen. Sie ist mit Ihrem Fahrzeug schon eine Weile unterwegs und weiß, worauf es ankommt. Hier setzen wir die von ihr geschriebene Serie zu wichtigen Tipps mit dem dritten Teil fort. Hier kommen also die nächsten drei Tipps. Kanada im Campervan.
Kanada von Ost nach West im Campervan
Gute 6.000 Kilometer muss man bewältigen, um von Halifax, im Osten Kanadas, nach Vancouver im Westen zu kommen. Große Teile davon kann man auf dem Transcanada Highway zurück legen und kommt dabei an beschaulichen Fischerdörfern in Nova Scotia, trubeligen Metropolen in Québec, einem Teil der Five Great Lakes und den endlosen Wäldern Ontarios vorbei, bevor man in die Weiten der Prärie eintaucht. In Alberta schließlich locken dann der Banff und Jasper Nationalpark, ehe British Columbia einen mit seinen idyllischen Bergseen verzaubert. Klingt nach einem wahnsinnigen Roadtrip? Ist es auch!
Meine Reise entlang der Panamericana hat mich bislang von der kanadischen Ostküste nur bis nach Winnipeg in Manitoba geführt – die Schönheiten des Westens erwarten mich also noch. Trotzdem habe ich es geschafft, bereits 8.000 Kilometer zu meinem Tacho hinzuzufügen – ein Hoch auf Umwege, Abstecher und Scenic Routes. Nachdem ich dir zuletzt meine Tipps fürs Ankommen in Kanada mitgeteilt habe, möchte ich nach 4 Monaten on the road in Kanada im Campervan noch mal ein paar wichtige Punkte fürs Unterwegssein zusammenfassen. There we go:
Vanlife Tipps in Kanada 7. bis 9.
Die ersten drei Tipps findet ihr hier. Die nächsten drei hier.
7. Sicherheit
Ich habe mich bislang kein einziges Mal unsicher gefühlt in Kanada. Ganz gleich, ob ich alleine inmitten der Natur stand oder in der Stadt auf einem Walmart Parkplatz mit 20 anderen Fahrzeugen. Kanada ist ein sehr sicheres Reiseland und ich denke, wenn man schon etwas Camping-Erfahrung aus Europa mitbringt, dann hat man ein ganz gutes Gefühl, was ok ist und was nicht. Wie sagt man immer so schön? Einfach ein bisschen gesunden Menschenverstand walten lassen. Genauso wie man sich alleine als Frau in Deutschland oder anderen Ländern nicht unnötig in Gefahr begeben würde, tut man das hier auch nicht. Ich vertraue immer auf mein Bauchgefühl: habe ich ein komisches Gefühl oder behagt es mir irgendwo nicht, dann fahre ich weiter. In den Städten gibt es eine recht hohe Polizeipräsenz, sodass man sich dadurch auch ein Stück weit sicher fühlt, wenn man nachts auf einem Parkplatz steht. Wenn ich mein Fahrzeug alleine lasse, habe ich diverse Sicherheitsvorkehrungen installiert: die Schlösser von Camperprotect, eine Radkralle, einen GPS-Tracker usw. Nicht immer ist es nötig, sich extrem abzusichern, aber es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man Möglichkeiten hat, die man gegebenenfalls nutzen kann
8. Offline-Karten für Kanada im Campervan
Das absolute Horror-Szenario ist eingetreten: die Balken werden langsam weniger, bis du ins Leere starrst. Kein Empfang. Kein Internet. Nichts. Wenn du nicht gerade darauf angewiesen bist, online zu arbeiten, kann das ja aber auch wirklich mal sehr schön und befreiend sein, für eine gewisse Zeit von der Außenwelt abgekapselt zu sein. Blöd nur, wenn das genau dann passiert, wenn du gerade die Routenführung starten wolltest. Daher meine klare Empfehlung: lade dir Offline-Karten herunter! Ich nutze am Liebsten maps.me – hier hast zu zudem die Funktion, verschiedenfarbige Punkte auf der Route zu setzen, mit denen du dir Schlafplätze, Sehenswürdigkeiten, Restaurants usw. eintragen kannst. Das ergibt am Ende ein cooles Bild.
9. Werkstatt und Ersatzteile
Wer die Panamericana in Angriff nimmt, der ist vor Werkstatt-Besuchen nicht gefeilt. Sei es ein anfallender Ölwechsel, neue Reifen oder ein mechanischer Check-Up – früher oder später wird man eine Werkstatt aufsuchen müssen. Die meisten Mechaniker schlagen angesichts eines europäischen Fahrzeugs die Hände über dem Kopf zusammen und kommt man dann auch noch mit einem Fiat Ducato daher, der auf dem amerikanischen Kontinent gänzlich unbekannt ist, dann ist einem die Ablehnung fast schon sicher. Was also tun? Meine Erfahrung zeigt, dass es am ehesten die kleinen, privaten Werkstätten sind, die einem weiter helfen: du brauchst jemanden, der Lust hat, etwas zu lernen und sich in die Materie rein zu fuchsen. Die großen Werkstätten von Dodge / RAM werfen da schnell das Handtuch, tatsächlich kommst du mit einem Hobbybastler weiter. Und an dieser Stelle besonders hilfreich: hab Ersatzteile dabei. Sie in Kanada im Campervan aufzutreiben ist nahezu unmöglich und die Ersatzteile aus Deutschland verschicken zu lassen ist langwierig, mühsam und teuer.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel einen kleinen Einblick geben, wie es ist, mit dem Camper in Kanada unterwegs zu sein. Hat dich die Lust gepackt, selber los zu reisen? Dann trau dich! Die Dinge erscheinen immer nur unmöglich, bis wir sie angehen. Und selbst so ein großes Projekt wie die Panamericana beginnt mit dem ersten Step und der ersten Recherche.
Ganz gleich, was dein Traum ist: ob es Vanlife im Schwarzwald, an der Algarve oder in Australien ist – du bist es wert, dir diesen Traum zu erfüllen! Möchtest du mich auf meinem Traum begleiten? Dann schau gerne auf meinem Blog www.chasingmemories.de vorbei oder folge mir auf Instagram. Ich freu mich!