Alltagsfahrzeuge und deren Nutzung zum Camping boomen – immer mehr Menschen träumen davon, mit einem ausgebauten Camper flexibel die Welt zu erkunden. Ein Fahrzeug, das in der Vanlife-Szene zunehmend Aufmerksamkeit bekommt, ist der Ford Nugget. Dieser kompakte Campingbus, basierend auf dem Ford Transit Custom, verspricht nichts Geringeres als Freiheit auf vier Rädern. Schon der Slogan auf der Ford-Website deutet an, worum es geht: „Im Ford Nugget fühlen Sie sich wie zu Hause“.
Der Nugget will also ein mobiles Zuhause bieten. Mit mehreren Wohnbereichen und einem durchdachten Innenraum-Konzept schafft er maximalen Komfort – und das nun sogar mit modernen Motorisierungen inklusive Plug-in-Hybrid. Doch was macht den Ford Nugget konkret so besonders für Camping und Vanlife? Im Folgenden werfen wir einen sachlichen Blick auf Raumkonzept, Ausstattung, Fahrkomfort, Alltagstauglichkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis des Ford Nugget.
Raumkonzept: Mehrere Wohnbereiche wie in einem Mini-Apartment
Eines der herausragenden Merkmale des Ford Nugget ist sein einmaliges Raumkonzept. Im Gegensatz zu vielen klassischen Campervans (wie etwa dem VW California), die meist eine seitliche Küchenzeile haben, setzt der Nugget auf einen Heckküchen-Grundriss. Dieses Layout teilt den Innenraum effektiv in zwei bis drei Bereiche und ermöglicht eine klare Trennung von Wohn-, Koch- und Schlafbereich.
Konkret bietet der Nugget folgende “Räume” auf engstem Raum:
Wohn-/Essbereich vorne: Direkt hinter der Schiebetür befindet sich eine breite Sitzbank (mit Platz für bis zu 3 Personen) und ein klappbarer Tisch – quasi das Wohn- und Esszimmer auf Reisen. Durch die drehbaren Vordersitze entsteht ein gemütlicher Sitzbereich für bis zu vier Personen. Mit einem Kissen im Rücken lässt sich die Bank sogar als bequeme Couch nutzen.
Küchenbereich im Heck: Hinten im Fahrzeug ist die L-förmige Küche untergebracht. Diese Heckküche ist vergleichsweise großzügig und bietet viel Arbeitsfläche über Eck sowie zahlreiche Stauschränke für Geschirr, Vorräte und sogar Kleidung. Ein Schrank ist groß genug, um eine Campingtoilette unterzubringen – damit fungiert der Bereich als Küche und improvisiertes Badezimmer in einem. Der große Vorteil: Kochen und Wohnen sind voneinander getrennt, man kommt sich nicht in die Quere.
Dank dieses durchdachten „Drei-Raum-Konzepts“ bietet der Ford Nugget auf kleinstem Raum ein Wohngefühl wie in einem Mini-Apartment auf Rädern. Man fühlt sich sofort heimisch. Dazu trägt auch die liebevolle Detailarbeit des Ausbau-Partners Westfalia bei. In über 30 Jahren Nugget-Produktion wurde das Konzept immer weiter verfeinert, sodass es kaum noch etwas Grundlegendes zu verbessern gibt. Die Möbel sind robust und praxisgerecht angeordnet. Lediglich das Design der Materialien wirkte im vorherigen Modell etwas in die Jahre gekommen – was im neuesten Nugget (Modell 2024) aber mit modernisierten Farben und Oberflächen aufgefrischt wurde. Beispielsweise gibt es nun die Ausstattungsvariante „Active“ mit stilvollen dunkelgrauen Küchenmöbeln und schwarzen Akzenten.
Ausstattung von Küche bis Schlafplatz
Auch Schlafmöglichkeiten bietet der Nugget gleich für vier Personen. Zwei Personen finden oben im Aufstelldach oder Hochdach auf der komfortablen Matratze mit Tellerfeder-Unterfederung Platz. Für weitere zwei Personen lässt sich die Sitzbank unten mit ein paar Handgriffen in ein zweites Doppelbett verwandeln. Die Bank wird nach vorne geschoben und umgeklappt, eine Verlängerung stützt die Liegefläche bis in den Küchenbereich – und schon hat man ein Bett von etwa 1,20 × 1,90 m im Wohnbereich. Die Füße reichen dabei unter das Küchenmodul, was erstaunlich gut passt.
Im neuen Modell wurde dieser Umbau-Mechanismus der unteren Schlafbank nochmals verbessert – die Bank lässt sich jetzt leichter entriegeln, verschieben und aufklappen. Wir loben das System als „überzeugend“, da es schnell geht und gut durchdacht ist. Einzig das Polster der umgebauten Sitzbank ist bauartbedingt etwas härter. Für optimalen Schlafkomfort empfiehlt sich ggf. eine dünne Topper-Matratze als Auflage. Insgesamt aber hat der Nugget damit vier vollwertige Schlafplätze, was in der Fünf-Meter-Camper-Klasse außergewöhnlich ist. Viele Konkurrenzmodelle bieten oft nur zwei bis drei Schlafplätze oder erfordern Zusatzmodule. Hier hat der Nugget klar die Nase vorn, was Familien oder kleine Gruppen sehr zu schätzen wissen.
Fahrverhalten und Alltagstauglichkeit
Trotz all der wohnlichen Qualitäten darf man nicht vergessen: Der Ford Nugget ist und bleibt ein Fahrzeug. Und zwar ein erstaunlich handlicher Campervan, der sich im Alltag fast so einfach bewegen lässt wie ein normaler PKW. Basis ist der Ford Transit Custom, ein mittelgroßer Transporter, der für seine robusten Fahreigenschaften bekannt ist. Ford hat den Transit Custom in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt (die aktuellste Generation startete 2024) und ihm immer mehr PKW-Komfort mitgegeben.
Das merkt man auch beim Fahren des Nugget: Servolenkung, moderne Assistenzsysteme und ein komfortables Fahrwerk machen das Reisen angenehm. Mit rund 5 Metern Länge (Standardmodell ca. 5,05 m) passt der Nugget in normale Parklücken und lässt sich auch in der Stadt gut manövrieren. Die Breite ohne Spiegel (~1,99 m) unterscheidet sich kaum von einem größeren SUV. Enge Kurven und Rangieren sind also keine große Hürde, lediglich der etwas höhere Schwerpunkt erinnert daran, dass man kein normales Auto fährt. Viele Besitzer nutzen den Nugget deshalb auch im Alltag als Erstwagen, um z.B. zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren.
Gute Motoren im Angebot
Motorenseitig hat Ford beim aktuellen Nugget nachgelegt: Zur Wahl stehen moderne 2,0-Liter-Turbo-Dieselmotoren mit 150 PS oder 170 PS. Besonders der 170-PS-Motor in Kombination mit dem neuen 8-Gang-Automatikgetriebe sorgt für souveränen Durchzug. Wer auch abseits befestigter Straßen unterwegs sein möchte, kann den Nugget übrigens auch mit Allradantrieb bestellen. Serienmäßig ist er ein Fronttriebler, was für die meisten Situationen ausreicht. Doch optional sorgt ein zuschaltbarer Allrad (4×4) dafür, dass man auch matschige Festivalwiesen, verschneite Bergpässe oder unbefestigte Waldwege sicher meistern kann. In Verbindung mit der etwas höhergelegten Active-Variante (die mit Offroad-Optik und gröberen Reifen daherkommt) wird der Nugget so zum kleinen Abenteurer.
Dennoch bleibt er im Kern leicht zu fahren – selbst mit Allrad und voller Campingausstattung fühlt er sich nicht behäbig an. Auto Bild fasst den Fahreindruck treffend zusammen: „Am Steuer kommt nie das Gefühl auf, dass man ein Auto bewegt, in dem vier Personen bequem sitzen, essen und sogar übernachten können.“ Der Nugget fährt sich also wesentlich „PKW-hafter“, als man es von einem Camper erwarten würde. Das schätzen Vanlife-Fans insbesondere auf langen Roadtrips. Man kann stundenlang bequem reisen, um dann abends am Ziel das Fahrzeug in einen Camper zu verwandeln – ohne das Gefühl, mit einem unbeweglichen Wohnmobil gekämpft zu haben.
Fazit: Warum der Ford Nugget für Camping und Vanlife überzeugt
Der Ford Nugget hat sich vom Geheimtipp zum ernstzunehmenden Player in der Campervan-Szene entwickelt. Warum ist er nun so geeignet für Camping und Vanlife? Die Gründe liegen auf der Hand: Sein durchdachtes Innenraumkonzept mit mehreren Wohnbereichen verschafft ihm einen Heimvorteil gegenüber vielen Wettbewerbern. Man kann reisen, wohnen, kochen und schlafen, ohne dauernd etwas umbauen zu müssen. Das “Drei-Raum-Konzept“ schafft echten Mehrwert im Alltag auf dem Campingplatz.
Hinzu kommt die umfangreiche Ausstattung von Küche, Betten, Stauraum bis zu Heizung und Dusche – der Nugget bringt ab Werk alles mit, was man für autarke Abenteuer benötigt. Zahlreiche clevere Details (Verdunkelungen, drehbare Sitze, ISOFIX für die Kids, optionaler Allradantrieb, moderne Konnektivität mit 5G und Touchscreens etc.) zeigen, dass hier langjährige Erfahrung eingeflossen ist. Westfalia und Ford haben ein Fahrzeug geschaffen, das wohnlich und funktional zugleich ist.
Auch beim Fahrerlebnis kann der Nugget punkten. Er fährt sich deutlich dynamischer und einfacher als man vermuten würde. Stundenlange Etappen zur nächsten Destination sind entspannt machbar, womit der Radius für Vanlife-Abenteuer groß wird. Ob die Wochenendtour an den nahen See oder die mehrmonatige Europareise – der Nugget fühlt sich für beides gewappnet. Dabei ist er robust und zuverlässig genug, um zum treuen Begleiter zu werden, wie viele langjährige Besitzer bestätigen. Probleme und Schwächen gibt es zwar wie bei jedem Fahrzeug, aber keine davon scheint gravierend genug, um die Begeisterung zu schmälern. Im Gegenteil, der Nugget baut sich eine Fangemeinde auf, die von seinem Konzept überzeugt ist.
Schließlich darf man das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht vergessen. Der Ford Nugget bietet die Vanlife-Freiheit zu einem etwas erreichbareren Preis als mancher Konkurrent und liefert viel dafür zurück. Er mag kein Schnäppchen sein, doch „für das, was er bietet, ist er sein Geld wert“ – so oder so ähnlich lautet der Tenor vieler Erfahrungsberichte. Sein praktischer Nutzen ist enorm: Man hat mit dem Nugget quasi ein fahrendes Zuhause, das einen überallhin begleitet.
Oder um es mit den Worten einer begeisterten Nugget-Fahrerin zu sagen: „Mein Haus am See hat Räder“ – der Ford Nugget macht genau das möglich. Für Vanlife-Enthusiasten, die ein kompaktes, aber vollständiges Camper-Paket suchen, das sowohl im Alltag als auch auf Reisen überzeugt, ist der Nugget zweifellos eine hervorragende Wahl.
Bilder: Hersteller
