Kommt man auf einem Campingplatz an, erhält man meist eine Platzordnung ausgehändigt. Darin aufgelistet sind die offiziellen Regeln, die auf dem jeweiligen Platz gelten. Wie darf man mit Hunden umgehen, wann wird die Schranke geschlossen, wann beginnen die Ruhezeiten. Vieles ist hier vermerkt und regelt das Camping zusammen mit vielen anderen Urlaubern. Aber es gibt auch ungeschriebene Regeln, die man unbedingt beachten sollte. Wir haben die wichtigsten vier ungeschriebenen Regeln zusammengesucht und beschreiben sie hier.
1. So viel Platz wie möglich dem Nachbarn lassen
Oft sind die Parzellen durchaus klein. In diesem Sinne sollte man die eigene so nutzen, dass möglichst viel Platz zum Nachbarn besteht. Ausnahme: Wenn Wohnwagen direkt parallel zu einander stehen und die Türen quasi entgegengesetzt geöffnet werden. Dann stehen die Fahrzeuge zwar nah beieinander, aber der Raum auf der Parzelle wird durch den Nachbarn optisch nicht begrenzt. Im Sinne einer guten (zeitlich begrenzten) Nachbarschaft, sollte man hier ausreichend gut nachdenken, bevor man aufbaut.
2. Hilfe anbieten, aber nicht zu früh
Gerade wenn Wohnwagen nicht über einen Mover bzw. einen Rangierantrieb verfügen, kann der Aufbau bzw. das Aufstellen recht lange dauern. Insbesondere wenn die Besitzer erst wenige Male unterwegs waren, kommt hier einiges an Zeit zusammen. Als freundlicher Nachbar sollte man, auch wenn man sich manchmal fragt, was die neuen Nachbarn da eigentlich veranstalten, den richtigen Zeitpunkt zum Anbieten von Hilfe finden. Keinesfalls sollte man zu früh nachfragen, da diese Situation unangenehm sein könnte – für beide Parteien. Doch irgendwann sollte man die Neulinge dann doch unterstützen, wenn man denn will. Wir empfehlen gerade beim fehlenden Mover einfach höflich zu fragen, ob man mit schieben soll. Beim Vorzeltaufbau hingegen kann man gern auf das Anbieten verzichten. Bei Wind sieht die Sache natürlich anders aus.
3. Ruhe bewahren und auch außerhalb der Ruhezeiten nicht übermäßig laut sein
Ja, die Ruhezeiten geben vor, wann man leise zu sein hat. Das heißt aber nicht, dass man außerhalb dieser Zeiten machen kann, was man will. Grundsätzlich gilt, dass man die anderen Camper eben nicht stört, sei es mit wummernden Beats oder mit zu lauten Gesprächen. Was wir hier ganz eindeutig ausnehmen, sind die Geräusche, die spielende Kinder verursachen. Normales Spiel muss für die Knirpse immer erlaubt sein. Was schon als grenzwertiger betrachtet werden muss ist Hundegebell. Ja, auch die Vierbeiner haben ein Recht auf Spaß, aber sinnloses Gebelle ist im Sinne einer Gemeinschaft eigentlich nicht drin.
4. Elektrokabel anderer Camper sind immer tabu
Kommt man neu auf einen Stellplatz, muss man sein eigenes Elektrokabel für den Landstromanschluss anbringen. Manchmal haben die anderen Nutzer der Elektrosäulen ihre Kabel aber an die falsche Steckdose angeschlossen oder auch ungünstig verlegt. Die Verlockung, das falsch gesteckte Kabel abzuziehen und selbst neu einzustecken, kann dann groß sein. Wir sagen es ganz deutlich: Eine ungeschriebene Regel beim Camping besagt, dass man hier keinesfalls selbst Hand anlegt. Einerseits weiß man nicht, was in den anderen Fahrzeugen elektrisch betrieben wird und ob bei einem kurzzeitigen Stromausfall alles von allein wieder startet, andererseits ist die eigentliche Lösung super einfach: Schlicht dem (falschen) Kabel folgen und höflich fragen, ob umgesteckt werden darf. Dabei kann man auch gleich Hallo zu den neuen Nachbarn sagen.
Ungeschriebene Regeln sind nicht einschränkend
Wie wir beschrieben haben, sind einige ungeschriebene Regeln unbedingt beim Camping zu beachten. Dabei wird auch klar, dass diese Regeln eigentlich überhaupt nicht einschränken, sondern nur den Umgang miteinander etwas genauer beschreiben. Eine kleine Regel noch zum Abschluss: Kürzt niemals über die Stellplätze anderer Urlauber euren Weg ab.