Es ist eine Frage, die viele umtreibt, die sich mit dem Gedanken tragen ihr festes Domizil aufzugeben und künftig als moderner Nomade zu leben: Was kostet es dauerhaft im Wohnmobil zu leben? Wir geben Antworten darauf, mit der jeder für sich dem Betrag näher kommen kann. Den pauschal lässt sich das nicht beantworten.
Inhaltsverzeichnis
Was kostet es dauerhaft im Wohnmobil zu leben?
Es wird manche vielleicht zunächst enttäuschen, doch eine allgemein gültige Antwort gibt es auf diese Frage genauso wenig, wie auf die Frage nach dem besten Wohnmobil. Denn zu unterschiedlich sind die Lebensgewohnheiten und die individuellen Bedürfnisse. Die gute Nachricht jedoch: Jeder kann sich der Antwort annähern, indem er eine Planung über die zu erwartenden Kosten aufstellt. Damit lässt sich der monatliche finanzielle Aufwand zumindest abschätzen.
Der Kostenplan für das dauerhafte Leben im Wohnmobil
Klar, wer seine feste Wohnung aufgeben will und dauerhaft im Wohnmobil oder Campervan leben möchte, hat dabei natürlich im Kopf damit auch Kosten zu sparen. Allem voran natürlich die Miete oder die dir monatlich anfallenden Kosten für das Eigenheim. Doch geht das auf? Denn – ebenfalls ganz klar – auch das Leben im Wohnmobil kostet Geld. Listen wir also auf, was in jedem Fall auf einen zukommt.
Kosten, die in jedem Fall entstehen
- Kosten für Steuer und Versicherung des Wohnmobils
- Kosten für Lebensmittel und Getränke
- Kosten für den täglichen Bedarf, wie Waschen, Zähneputzen, Abwaschen etc.
- Kosten für Handyvertrag und Internetverbindung
Mit diesen Kosten ist in jedem Fall zu rechnen. Sofern das Wohnmobil oder der Campervan nicht abgemeldet auf einem privaten Grundstück steht, sind Versicherung und Steuern zu entrichten. Lebensmittel, Getränke und Dinge des täglichen Bedarfs benötigt man auch, wenn man als moderner Nomade unterwegs ist. Um sie ein wenig zu ermitteln, ist es sinnvoll vorab ein Haushaltsbuch zu führen. Damit kann man gut abschätzen, was man auch unterwegs hierfür einplanen muss. Was Handy und Internet angeht, könnte man zwar sicher darauf verzichten, sehr wahrscheinlich ist das jedoch nicht. Hier kann man aber nach günstigen Verträgen suchen, die möglichst viel Leistung bieten.
Kosten, die nach Bedarf anfallen
- Stellplatzgebühren
- Kosten für Inspektionen und Reparaturen des Wohnmobils
- Kosten für Ver- und Entsorgung (Wasser, Abwasser)
- Kosten für Heizung, Warmwasser und Kochen (Gas, Diesel)
- Kosten für Strom (Landstrom)
- Kosten fürs Wäschewaschen
- Kosten für Kraft- und Betriebsstoffe (Benzin, Diesel, Öle)
- Mautgebühren (vor allem im Ausland)
Für Wohnmobile finden sich viele Stellplätze, auf denen man kostenfrei stehen kann. Oft bieten sie aber wenig Infrastruktur. Stromsäule sowie Ver- und Entsorgung sind zwar meist vorhanden, aber das war es dann in der Regel. Und nicht immer sind es die schönsten Plätze, auf denen man stehen kann. Wer seine Wäsche ab und zu in der Waschmaschine und nicht von Hand waschen will, findet zwar mittlerweile auch Waschstationen an Supermärkten – vor allem im europäischen Ausland sind sie häufig zu finden – wird aber sonst auf Stell- oder Campingplätze ausweichen müssen, die Waschmaschinen zur Verfügung stellen.
Für die Themen Heizung, Warmwasser, Kochen und zum Teil auch Kühlen, ist die Frage wie das eigene Fahrzeug ausgestattet ist. In den meisten Fahrzeugen wird dafür Gas verwendet. Der Verbrauch hängt von den persönlichen Gewohnheiten ab. Sicher lässt sich hier sparen, umsonst ist es aber nicht. Heizt man mit Gas, kann man im Winter durchaus mit einer 11-Kilo-Flasche und mehr pro Woche rechnen. Das macht dann – je nach Gaspreis – schnell 100 bis 200 Euro im Monat aus.
Etwas anders sieht es beim Strom aus. Hat man ausreichend Akku-Kapazität an Bord und eine passende Solaranlage auf dem Dach, kann man problemlos ohne Landstrom auskommen. Ist man auf den Strom aus der Steckdose angewiesen, sollte man wissen, das der an den Stromsäulen teuer ist, als in der festen Wohnung. Pro Tag sind hier durchaus mit drei bis vier Euro oder gar mehr zu rechnen.
Und dann ist da noch die Frage, wie oft man mit dem Wohnmobil oder dem Campervan unterwegs ist und wie weit man fährt. Sind es nur kurze Strecken oder durchaus längere Fahrten, für die eventuell auch noch Maut anfällt. In Deutschland fällt übrigens auch ab 2024 weiterhin keine Maut für Wohnmobile über 3,5 Tonnen an.
Weitere Kosten, die anfallen können
- Raten für Abzahlung oder Leasing des Wohnmobils
- Lagerkosten (Möbel oder Haushaltsgüter der ehemaligen Wohnung)
Auch das sind Kosten, die anfallen können. Hat man das Wohnmobil finanziert oder geleast, sind natürlich die Raten weiterhin fällig und in die monatlichen Kosten einzuplanen. Sofern man seine feste Wohnung nicht ganz aufgegeben und Möbel und diverse Kisten eingelagert hat, schlagen auch diese Kosten jeden Monat zu Buche.
Fazit
Auch wenn es keine pauschale Antwort auf die Frage, was es kostet dauerhaft im Wohnmobil zu leben gibt, kann man sich der Antwort recht gut annähern. Hierzu ist es sinnvoll eine Aufstellung der momentanen Kosten zu machen und dann zu schauen, was davon wegfällt und was bestehen bleibt. Anschließend erstellt man eine Liste mit den Positionen, die neu hinzukommen. Das können zum Beispiel Stellplatzgebühren, Gaskosten, Kosten fürs Wäschewaschen oder eben Lagerkosten für eingelagerte Möbel sein. Je genauer man das abschätzt, umso näher kommt man dem Betrag, den man monatlich für das Leben im Wohnmobil oder Campervan benötigt.