Grade Fahrer und Fahrerinnen älterer Wohnmobile kennen das Problem: Der alte Absorber-Kühlschrank kühlt im Sommer nicht mehr richtig. Wir zeigen, wie man den Kühlschrank im Wohnmobil austauschen kann.
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Das Problem mit älteren Absorber-Kühlschränken
Dass ältere Absorber-Kühlschränke dazu neigen irgendwann nicht mehr richtig zu kühlen, haben wir bereits in unserem Artikel zum Absorber-Prinzip dargestellt. So war es leider auch im Fall unserer Pickup-Wohnkabine. Das über 20 Jahre alte Elektrolux-Gerät schaffte es vor allem im heißen Sommer nicht mehr wirklich den Inhalt vernünftig herunter zu kühlen. Das ist schon tragisch, wenn Butter, Wurst, Käse oder die Steaks für den Grill zu warm gelagert werden. Freut man sich nach einem heißen Tag auf ein kaltes Bier am Abend, hört der Spaß dann jedoch endgültig auf.
Kühlschrank im Wohnmobil austauschen
Wir haben uns daher von der Kühlung mit Gas verabschiedet und uns für einen Kompressor-Kühlschrank mit externem Kompressor entschieden. Dadurch bietet der Kühlschrank mehr Platz. Der Kompressor wandert ganz in die Ecke der Wohnkabine, wo er vor sich hin brummen kann ohne zu stören. Er läuft mit 12 oder 24 Volt, eine 230-Volt-Vorrangschaltung gibt es optional. Da wir aber noch mehr Platz für unsere Vorräte haben wollten, sollte es dann auch gleich noch ein größeres Modell sein.
Kompressor-Kühlschränke benötigen zwar Strom, aber die Kühlwirkung ist deutlich besser als beim Absorber-Kühlschrank. Vor allem ist die Kühlleistung von der Außentemperatur unabhängig. Heißt: Egal wie warm oder kalt es draußen ist, der Kühlschrank hält die eingestellte Temperatur.
Ein größeres Modell bedeutet meist auch Umbauten
Klar ist es sinnvoll, den neuen Kühlschrank in der gleichen Größe zu wählen wie den alten. Der Umbau sollte dann meist relativ problemlos vonstatten gehen. Aber man kann es sich natürlich auch schwer machen, so wie wir.
Mit einem Volumen von 133 Litern ist der neue Kühlschrank nämlich auch um einiges größer als sein Elektrolux-Vorgänger, verfügt dafür aber über ein Tiefkühlfach, das diesen Namen auch verdient. Durch dieses Plus an Größe wurden jedoch auch zusätzlich ein paar Umbauarbeiten an der Küchenzeile notwendig. Wären die drei bis vier Zentimeter mehr Breite noch problemlos unterzubringen gewesen, verlangen knapp zehn Zentimeter mehr Tiefe nach neuen Seitenwänden und einer neuen Arbeitsplatte. Wir haben im Vorfeld lange gemessen und probiert, ob gerade die zusätzliche Tiefe nicht zu viel Raum einnimmt. Dabei sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass das nicht der Fall ist, zumal uns mehr Volumen im Kühlschrank wichtiger war. Vor dem Kochfeld ist nun etwas mehr Platz, auf dem man auch mal schnell etwas abstellen kann.
Wichtiger Tipp für den Umbau
An dieser Stelle ein wichtiger Tipp: Bevor man die Order für ein neues Gerät im Wohnmobil aufgibt, sollte man auch messen, ob es durch die Tür oder eine andere Öffnung passt. Sonst kann es nach der Lieferung zu unliebsamen Überraschungen kommen. Geht das Teil nicht rein, bleibt einem nur die Option es zurückzusenden, wenn man keine großen Löcher in die Außenwand schneiden will. Wir haben übrigens letztere Option gewählt, da die alten Löcher für die Be- und Entlüftung des Absorbers ohnehin mit Blechen abgedeckt werden mussten. Also haben wir uns dafür entschieden, im Anschluss ein großes statt mehrere kleine Löcher zu verschließen. Den Mut hier die Flex anzusetzen muss man aber erst einmal aufbringen. Außerdem müssen eventuell in der Dämmung eingesetzte Traversen mit bedacht werden. Bei uns sind sie aus Holz und lassen sich mit etwas Aufwand wieder einsetzen. Bei Traversen aus Alu oder Stahl wird das schwieriger. Die Trocellen-Dichtung haben wir mit dem Cuttermesser sauber ausgeschnitten und im Anschluss ebenfalls wieder eingepasst.
Das Material für den Möbelumbau
Als Material für die neue Küchenzeile haben wir uns für Pappelsperrholz entschieden, das gleiche Material also, das schon beim ursprünglichen Ausbau verwendet wurde. Dass nach so vielen Jahren das neue Holz eine andere Farbe hat als das alte, ist natürlich klar. Das lässt sich jedoch mit farbigem Holzwachs recht gut angleichen. Bei anderen Holzteilen im Aufbau hat das bereits sehr gut funktioniert. Außerdem kann man damit auch schöne Akzente setzen, wenn man zum Beispiel für bestimmte Oberflächen einen anderen Farbton wählt.
Da die Klappen im Design einer Segelyacht aus den 80ern ohnehin mehr als unpraktisch waren, und man Dinge in den dahinterliegenden Fächern nur nach dem Zufallsprinzip gefunden hat, haben wir unter dem Kochfeld eine Schublade eingebaut und unter der Spüle eine einzige große Klappe montiert. So haben wir nicht nur den Kühlschrank im Wohnmobil ausgetauscht, sondern gleich auch eine neue Küche bekommen.